In der Diskussion um die Spannungen zwischen dem Eigentümer und dem Mieter der Boulderhalle in der Ohmstraße wird teilweise auch Bezug auf das BRK genommen.
Der BRK-Kreisverband in Würzburg ist schon seit mehr als zehn Jahren auf der Suche nach einem Standort für eine neue Rettungswache, bislang leider ohne Erfolg. Entwicklungen in der Medizin und in der Fahrzeugtechnik führen dazu, dass die Einsatzfahrzeuge immer größer werden. Dadurch ist die Standort-Suche nun sehr dringlich, weil zum Beispiel die Krankentransportwagen der neuesten Generation nicht mehr alle in vorhandene Garage in der Zeppelinstraße passen. Eine Erweiterung am aktuellen Standort ist nicht möglich.
Bei der Suche nach einem neuen Standort für die Rettungswache hat der BRK-Kreisverband schon in der Vergangenheit mit der Stadt Würzburg gesprochen (zum Beispiel über das Faulenberg-Gelände) sowie mit Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft (z.B. SkyLine Hill) und mit privaten Investoren und Grundstückseigentümern. Leider wurde dabei bisher kein geeignetes Objekt gefunden.
Der BRK-Kreisverband hat in der Vergangenheit sehr erfolgreich mit dem jetzigen Eigentümer der Boulderhalle zusammengearbeitet. Der Investor hat in Ochsenfurt einen leerstehenden Supermarkt gekauft, zur Rettungswache umgebaut und an das BRK vermietet. Dabei haben wir die Zusammenarbeit mit dem Investor als positiv und kooperativ erlebt. Aufgrund der guten Erfahrungen kamen wir im Gespräch auch auf unsere Standortsuche in Würzburg zu sprechen.
Der Investor schlug dem BRK-Kreisverband daraufhin einen Standort in der Ohmstraße vor. Wie bei mehreren Standort-Ideen zuvor ließ das BRK gutachterlich prüfen, ob die Lage für eine neue Rettungswache geeignet wäre. Denn es ist wichtig, dass die Rettungsdienst-Basis zentral und verkehrsgünstig gelegen ist, damit alle Notfallorte im Einsatzbereich (Stadt und große Teile des Landkreises Würzburg) schnellstmöglich zu erreichen sind. Daher wäre z.B. ein Standort am Heuchelhof ungeeignet, weil dann die Fahrzeit zu Ortschaften wie Bergtheim oder Thüngersheim zu lang wäre. Diese Prüfung verlief positiv.
Außerdem muss die BRK-Rettungswache Würzburg rund um die Uhr betrieben werden. Einige andere Standort-Optionen waren zuvor ausgeschieden, weil dort ein 24-Stunden-Betrieb nicht zulässig ist. Auch diese Bedingung wäre in der Ohmstraße erfüllt.
Aus Sicht des Rettungsdienstes wäre daher die Liegenschaft in der Ohmstraße als Standort für eine neue Rettungswache geeignet.
Die in der Presseberichterstattung erwähnten Auseinandersetzungen zwischen Mieter und Vermieter können vom Bayerischen Roten Kreuz weder kommentiert noch bewertet werden. Der BRK-Kreisverband tritt in dieser Angelegenheit lediglich als Interessent für das Mietobjekt auf. Sollte sich bestätigen, dass der Mietvertrag des Rock Inn für weitere 25 Jahre läuft, kommt die Immobilie für den BRK-Kreisverband als Standort für eine neue Rettungswache jedoch nicht in Frage. Uns ist wichtig zu betonen, dass das Bayerische Rote Kreuz auf die mögliche Mietimmobilie proaktiv durch den Vermieter aufmerksam gemacht wurde.
Wir haben auch die aktuelle Situation zum Anlass genommen, um erneut auf Oberbürgermeister Christian Schuchardt zuzugehen, mit der Bitte, uns bei der Suche nach einer geeigneten Lösung zu unterstützen.